Forum Theater

„Jeder Mensch ist ein Schauspieler“ (Augusto Boal)

Das Forumtheater wurde ursprünglich von Augusto Boal, einem brasilianischen Theatermacher, als zentraler Bestandteil seines „Theaters der Unterdrückten“ entwickelt. Boal griff dabei auf die Ideen des Reformpädagogen Paulo Freire und dessen „Pädagogik der Unterdrückten“ zurück. Heute wird das Forumtheater im europäischen Raum vor allem im Bildungsbereich genutzt, unter anderem auch in der machtkritischen Bildungsarbeit und als Methode des Empowerments.

Das Theater der Unterdrückten bietet einen Werkzeugkasten an, um Konfliksituationen aus dem eigenen Leben/ der eigenen Lebenswelt im Forum (öffentliche Plattform) zu thematisieren_bearbeiten.  Diese Konflikte („die welt wie sie ist“) werden dann in ihren gesellschaftlichen Kontext gestellt und szenisch aufbereitet. Bei der „Aufführung“ können die Zuschauer*innen dann aktiv in das Geschehen eingreifen, indem sie Schauspieler*innen austauschen und an deren Stelle die Szene verändert weiterspielen. So wird erfahrbar, dass die Dynamik eines Konflikts durch das eigene Eingreifen beeinflusst werden kann („Die Welt, wie sie sein könnte“). Es geht also weniger darum, eine Konfliktsituation theoretisch und kognitiv zu erfassen, als vielmehr darum, die Möglichkeiten und Konsequenzen des eigenen Handelns emotional und körperlich zu erleben.

Verbunden mit dem Konzept des Forumtheaters sind zum einen ein emanzipatorischer Anspruch und zum anderen die radikal-demokratische Idee, dass alle Menschen an der Gestaltung der Welt teilhaben und sich als teilhabend erleben sollen.

Beim Treffen im Oktober wollen wir euch das Forumtheater näher bringen. Wir laden euch ein dieses Werkzeug für euch zu entdecken & weiterzuspinnen. Gerne könnt ihr auch eure Konfliktthemen mitbringen und wir entscheiden dann gemeinsam mit welchem wir arbeiten möchten. Der Workshop ist allerdings in erster Line als Training anzusehen (gerene auch für alle Nicht-Schauspieler*innen)

  • Juni 23rd, 2018
  • Posted in