Geschichte revolutionärer Bewegungen

Wie diskutieren wir die Erfahrungen aus (nationalen) Befreiungskämpfen und was hat das mit unseren Vorstellungen von revolutionärer Veränderung zu tun?

Wenn (nationale) Befreiungskämpfe Erfolg haben, wenn also die Diktatur oder die Statthalter des Imperialismus vertrieben oder Wahlen gewonnen wurden, stehen diese Kämpfe vor einem massiven Problem: Sie müssen jetzt den Staatsapparat übernehmen, bzw. sie tun es und geraten dabei schnell in eine Dynamik, (fast) alles zu unternehmen, um an der Macht zu bleiben, damit „dem Volk“ die Rückkehr in (vergangene) finstere Zeiten erspart bleibe. Viele der Schwierigkeiten revolutionärer Organisationen sind bereits im militärischen Charakter des Befreiungskampfes und in ihren politischen Vorstellungen über eine befreite Gesellschaft angelegt.

Wir möchten einerseits eine Diskussion vorschlagen, die am Beispiel einiger lateinamerikanischer Erfahrungen (z. B. Cuba, Nicaragua, Chile, Venezuela) nachzuvollziehen versucht, warum diese (revolutionären) Prozesse sich von vielen ursprünglichen Ansprüchen entfernt haben. Zum zweiten wollen wir die Aktualität der kurdischen Bewegung (sowie ihres Zentrums, der PKK) beleuchten, die sich in ihrer Ideologie und ihrer Praxis zwischen einem traditionellen Antiimperialismus und einem dezentralen kollektiven Kommunalismus bewegt und dadurch für Internationalist*innen gerade heute eine Anziehungskraft besitzt.

Wir werden kurze Einführungen geben, Texte zur Diskussion stellen, sowie mit Filmdokumenten diese vielen Fragen möglichst anschaulich machen…

Es kann auch weitere Blöcke (z. B. zu Chiapas) geben, falls es unter den Teilnehmer*innen aktives Interesse und Erfahrungen mit diesen Bewegungen dazu gibt.

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Im Juli wurden 6 Fragen vorgestellt, die im Oktober weiter verfolgt werden.

Texte finden sich in kürze auch auf der internen Plattform zum Seminar.

 

  • Juni 23rd, 2018
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